MOUNTAIN-PEOPLE News - Januar 2023 15 - www.mountain-people.de - Outdoor - Hiking - Trekking - Wandern - Natur - Berge und mehr...

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Trendsport Schneeschuhwandern - Der Verband Deutscher Berg- & Skiführer e.V. (VDBS) gibt Tipps für eine erfolgreiche Wanderung bei winterlichen Verhältnissen.

Während das Schneeschuhwandern zunächst nur nach dem winterlichen Bruder der allseits beliebten Sommerwanderungen klingt, steckt auf den zweiten Blick ein wenig mehr dahinter. Vor allem in Sachen Planung, Ausrüstung und Sicherheit gilt es einige Besonderheiten zu beachten. Damit es bei der nächsten Schneeschuhwanderung kein böses Erwachen gibt, hat der Verband Deutscher Berg- & Skiführer (VDBS) einige hilfreiche Tipps zusammengestellt. Auch bei Schneeschuhwanderungen gilt, dass eine gute Vorbereitung auf die Tour bereits die halbe Miete für einen traumhaften Tag im Schnee ist. Neben tourenspezifischer Sicherheitsausrüstung ist auch die Routenwahl sowie ausreichendes Wissen zur Lawinenlage ein fester Bestandteil des Schneeschuhwanderns.

Sieben Gründe, warum man sich das Schneeschuhwandern nicht entgehen lassen sollte:

  1. Es bietet ein großartiges Naturerlebnis in verschneiter Winterlandschaft
  2. Es ist bei fast allen Schneebedingungen möglich (auch im bisherigen Winter bei sehr mäßiger Schneelage)
  3. Schneeschuhwandern ist gesund, spricht die Fettverbrennung an und ist gelenkschonend
  4. Es fördert die Ausdauerleistung bei moderater Belastung – ähnlich dem Wandern
  5. Es ist einfach zu erlernen und es sind keine Vorkenntnisse zur Technik nötig
  6. Es besteht eine geringere Einstiegshürde in Sachen Equipment, Kosten und Aufwand als bei Skitouren
  7. Es lässt sich auch in der Ebene und in Mittelgebirgslandschaften hervorragend ausführen

Die Planung
Auch wenn es im ersten Moment den Eindruck erweckt als wäre Schneeschuhwandern nur die winterliche Alternative zur Sommerwanderung gibt es einige spezifische Eigenheiten, auf die man bei der Vorbereitung achten sollte. „Um möglichen Problemen vorzubeugen ist es hilfreich, zu zweit unterwegs zu sein. Zudem sollte vor jeder Tour der Lawinenlagebericht gecheckt und die Tourenauswahl dementsprechend angepasst werden“, erklärt Michael Schott, Vorstandsmitglied beim VDBS. Das gleiche gilt für aktuelle und vorhergesagte Witterungsbedingungen. Bestimmte Wetterverhältnisse am Vortag oder während der Tour können die Zustände vor Ort völlig verändern und Teilabschnitte schwer passierbar machen. Die ausgewählte Tour sollte immer den Fähigkeiten der ganzen Gruppe angepasst sein, dabei sollte man bedenken, dass Schneeschuhtouren immer ein wenig anstrengender sind als Wanderungen im Sommer. Als guten Richtwert zieht der VDBS hier ca. 1000hm im Sommer und 600hm im Winter für eine vergleichbare Anstrengung in Betracht. Ein weiterer Punkt, der bei der Planung auf keinen Fall zu kurz kommen sollte und der dem VDBS sehr am Herzen liegt, ist die Rücksicht auf die Natur. Das gilt sowohl im Winter als auch im Sommer. „Speziell zu berücksichtigen im Winter sind Ruhezonen und Rückzugsräume entlang der geplanten Route. Für viele Tiere ist ausreichend Ruhe essenziell, um den Winter unversehrt zu überstehen“, betont Schott.

Die Ausrüstung
Angefangen beim offensichtlichsten – dem Schneeschuh. Es gibt für jedes Gelände ein passendes Modell, hier lohnt es sich also, sich vor dem Kauf ein paar Gedanken zu machen in welchem Gebieten man überwiegend unterwegs sein wird. Ein guter Allrounder ist der FLEX TRK von Tubbs, der sich hervorragend für Einsteiger und Fortgeschrittene eignet. Das Kunststoff-Deck des Flex TRK verfügt über die Flex Trail™ Technologie, die Stöße absorbiert und ein natürliches Abrollen beim Gehen fördert. Die neue Quick-Fit-Bindung sorgt für einen schnellen und sicheren Sitz mit Easy-Pull-Straps und Rollschnallen-Fersenriemen. Wer hauptsächlich im alpinen Gelände unterwegs ist, findet im FLEX RDG einen zuverlässigen Partner. Das Torsion Deck™ aus Verbundwerkstoff ermöglicht die Beweglichkeit im gesamten Schneeschuhkörper und verbessert so die Traktion, den Komfort und den natürlichen Gang. Durch die Custom-WrapTM 2.0 Bindung mit BOA® Fit System passt der Schuh jederzeit perfekt und lässt sich mühelos an und abschnallen. „Zusätzlich darf bei Schneeschuhwanderungen im alpinen Gelände die Lawinen-Notfallausrüstung und der gekonnte Umgang damit auf keinen Fall fehlen. Dazu gehören LVS-Gerät, Lawinenschaufel und Lawinensonde“, erklärt Michael Schott. Neben diesem essenziellen Equipment gehören Ausrüstungsgegenstände wie warme Getränke, ausreichend Verpflegung und geeignete Kleidung zu jeder Tour.

Lawinen – spezielle Gefahr im winterlichen Gebirge
„Im winterlichen Gebirge ist es unerlässlich, den Lawinenlagebericht genau zu studieren und für die Tourenplanung zu berücksichtigen“, sagt Schott. Des Weiteren gilt es auch unterwegs die Tourenabschnitte und deren Sicherheit regelmäßig neu zu bewerten und im Zweifel die Umkehr in Betracht zu ziehen. „Auch hier gilt, dass die Spur der Vorgänger nicht als lawinensicher gilt“, unterstreicht Michael Schott vom VDBS. Sollten keine Lawinenkenntnisse vorhanden sein ist dringend zu empfehlen sich einem Bergführer oder einer Bergschule anzuschließen. Erlernen kann man die nötigen Kenntnisse im Rahmen von Schneeschuhkursen oder speziellen Lawinenausbildungen.

Tolle Regionen für den Einstieg in die Welt des Schneeschuhwanderns:

  • Bayerischer Wald
  • Oberallgäu – Hörnerdörfer
  • Oberbayern – Spitzingregion
  • Kleinwalsertal
  • Bregenzerwald
  • Achenseeregion

Oder einfacher: Überall wo Schnee liegt!

Sicherheit und Vertrauen, Partnerschaftlichkeit und Umweltverantwortung: Das sind die Werte, die der Verband Deutscher Berg- und Skiführer e.V. (VDBS) schützen und an die nächste Generation
weitergeben will. Als Berufsverband 1969 gegründet, schafft er dafür die optimalen Rahmenbedingungen und repräsentiert die alpine Elite Deutschlands. Zur Seilschaft zählen rund 700 staatlich geprüfte Berg- und Skiführer, Bergwanderführer und Kletterlehrer, darunter bekannte Bergsteigergrößen wie die Huber Buam, Dörte Pietron oder Sigi Hupfauer. Zum Team gehören die "klassischen" Bergführer als alpine Tausendsassas, aber auch hochspezialisierte Experten wie fürs Klettern oder Canyoning. Und weil die Ziele und Visionen grenzenlos sind, vertritt der VDBS die Interessen seiner Mitglieder auch in der Internationalen Vereinigung der Bergführerverbände (IVBV / UIAGM). Denn nicht nur in Deutschland ist er zentraler Ansprechpartner bei allen Fragen rund um die Themen Bergsport, Führung und Sicherheit.


Fotos: (c) Bernd Ritschel / Mia Maria Knoll
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