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VAUDE - Das deutsche Lieferkettengesetz kommt! Doch was bringt es wirklich?

Im Februar 2021 hat sich die  Bundesregierung auf ein Lieferkettengesetz geeinigt, das im ersten  Schritt große Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern dazu  verpflichten soll, Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte  in ihrer Lieferkette zu übernehmen. VAUDE kämpft schon seit Jahren für  ein Lieferkettengesetz und ist damit eines der ganz wenigen Unternehmen,  die sich klar für eine gesetzliche Sorgfaltspflicht aussprechen. Wir  begrüßen den Gesetzentwurf, der ein erster Schritt in die richtige  Richtung ist. Doch was bringt dieses Gesetz tatsächlich? Antje von  Dewitz, VAUDE Geschäftsführerin, hat sich damit auseinandergesetzt– mehr  dazu in ihrem Video-Kommentar: youtu.be/ENH_LjPOiLE

Kurzzusammenfassung des Videos:
Antje von Dewitz, VAUDE  Geschäftsführerin, kommentiert den Entwurf des deutschen  Lieferkettengesetz: Am 12. Februar 2021 einigte sich die deutsche  Regierung auf einen Gesetzentwurf, der ab 2023 in Kraft treten soll. Das  ist ein wichtiger erster Schritt. Allerdings sind nur ganze große  Unternehmen (> 3.000 Mitarbeitende) verpflichtet, nun Verantwortung  für den Schutz der Menschenrechte in ihrer gesamten Lieferkette – vom  Rohstoff bis zum fertigen Verkaufsprodukt – zu tragen.


Damit sind große  Teile der Textilindustrie nicht involviert. Umweltrechte sind zwar  erfasst, aber nur sofern sie einen menschenrechtlichen Bezug haben, wie  zum Beispiel bei verschmutztem Trinkwasser. Hier sollte dringend  nachgebessert werden. So sind die ökologischen Aspekte bspw. im  europäischen Gesetzentwurf des Lieferkettengesetztes, der bald kommt,  weitaus umfassender verankert.

Unsere Haltung bei VAUDE:

Warum fordern wir ein Lieferkettengesetz?

  • Es ist unsere Überzeugung, dass Unternehmen ganzheitlich verantwortlich sind für die Auswirkung ihres wirtschaftlichen Handelns.
  • Eine freiwillige Verpflichtung funktioniert nicht.
  • Daher brauchen wir eine gesetzliche  Regelung zur Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen und Umweltstandards  entlang der gesamten Lieferketten – nicht nur in Deutschland.
  • Wir bei VAUDE übernehmen diese  Verantwortung schon seit langem, in dem wir umfassende, transparente  soziale und ökologische Standards für unsere globale Lieferkette  aufgebaut haben. Wir haben sowohl personell also auch finanziell in die  Entwicklung und Herstellung von umweltfreundlichen Produkten als auch in  die Sicherstellung der fairen Arbeitsbedingungen entlang unserer  gesamten Lieferkette investiert.
  • Wir gewährleisten volle Transparenz  und arbeiten mit Produzenten und Materiallieferanten eng zusammen, um  Nachhaltigkeit in unseren Lieferketten weltweit zu implementieren.
  • Dies machen wir auf freiwilliger  Basis. Das bedeutet, dass wir durch unser Engagement höhere Kosten und  Wettbewerbsnachteile gegenüber Unternehmen haben, die dieser  Verantwortung nicht nachkommen.
  • Deshalb sprechen wir uns seit langem  für strengere gesetzliche Vorgaben sowie wirksame staatliche  Anreizsysteme für betrieblichen Klima- und Umweltschutz aus. Dazu  zählt ein Sorgfaltspflichten- oder Lieferkettengesetz.
  • Wenn viele Firmen Verantwortung  übernehmen, können wir wirksame Lösungen für globale Herausforderungen  wir Klimawandel oder Mikroplastik finden.

Unsere Einschätzung des Gesetzentwurfs:

Nach zähem Ringen ist es endlich geschafft! Das Lieferkettengesetz ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dennoch ist es nicht weitreichend genug und weist einige Schwachpunkte auf:

  • Das Gesetz betrifft zunächst nur die  ganz großen Unternehmen. Im ersten Jahr, ab Januar 2023, soll es für  Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten, ab 2024 für Unternehmen  mit mindestens 1.000 Mitarbeitern gelten.
  • Das bedeutet: Die deutsche  Textilindustrie ist von diesem Gesetz kaum betroffen, da sie sehr  mittelständisch geprägt ist. Im Outdoorbereich gilt das Gesetz auch nach  2024 für keine einzige Firma. Zur Einordung: Wir bei VAUDE haben 500  Beschäftigte.
  • VAUDE ist ein Beispiel dafür, dass erfolgreiches, nachhaltiges Wirtschaften möglich ist!
  • Das Gesetz ist sehr stark auf die  sozialen Aspekte bezogen. Die Pflicht zur Einhaltung von Umweltstandards  berücksichtigt das Gesetz nur in geringem Maß: Umweltaspekte sind zwar  erfasst, aber nur sofern sie einen menschenrechtlichen Bezug haben, wie  zum Beispiel bei verschmutztem Trinkwasser.
  • In diesen Punkten sollte dringend  nachgebessert werden. Der europäische Gesetzentwurf des  Lieferkettengesetzes, der der EU-Kommission im Frühjahr 2021 vorgelegt  werden soll, bezieht die ökologischen Aspekte wesentlich stärker mit  ein.

Weitere Informationen unter www.vaude.com

VAUDE bietet funktionelle und innovative Produkte für Berg- und Bikesportler. Als nachhaltigster Outdoor-Ausrüster Europas leistet VAUDE einen Beitrag zu einer lebenswerten Welt, damit Menschen von morgen die Natur mit gutem Gewissen genießen können. Dabei setzt das Familienunternehmen weltweit ökologische und soziale Standards. VAUDE (sprich [fau’de]) steht für umweltfreundliche Produkte aus fairer Herstellung. Am Firmensitz im süddeutschen Tettnang beschäftigt das Unternehmen rund 500 Mitarbeiter.

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