MOUNTAIN-PEOPLE News - Februar 2022 33 - www.mountain-people.de - Outdoor - Hiking - Trekking - Wandern - Natur - Berge und mehr...

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RECCO-System: Das Plus an Sicherheit - Clevere und leicht handhabbare Technologie zur Vermissten- und Verschüttetensuche • Erhältlich in vielen Outdoor-Kleidungsstücken, Ausrüstungsgegenständen und zum Nachrüsten

Beim Mountainbiken, Wandern oder Skifahren gestürzt und verletzt worden. Bei einer Bergtour in eine Schlechtwetterfront geraten und verirrt. Beim Freeriden oder Skitourengehen im Winter in einer Lawine verunglückt. Das sind die Notsituationen, in denen die RECCO-Technologie Leben retten kann.

Die meisten Bergunfälle passieren im Sommer – und für den Verunglückten kann es entscheidend sein, in unübersichtlichem Gelände schnell gefunden zu werden. In so einer Situation ist jeder Berg- und Outdoorsportler froh um rasche Rettung. Das RECCO-System macht Menschen, die in der freien Natur nach einem Unfall verletzt wurden, in eine Lawine geraten sind oder sich verirrt haben, für professionelle Retter auffindbar. Wer in einer solch hilflosen Lage mit RECCO-Reflektoren ausgestattete Bekleidung oder Ausrüstung trägt, kann von ihnen geortet werden.  

Die Technologie besteht aus einem zweiteiligen System: Das aktive Suchgerät der Bergretter, der sogenannte Detektor, sendet ein gebündeltes Radarsignal aus, ähnlich dem Strahl einer Taschenlampe. Sobald der Radarstrahl auf den RECCO-Reflektor trifft, wird das Signal zurückgesendet und leitet den Retter zur Position der gesuchten Person. Dieses Radarsystem ermöglicht eine exakte Ortung auch dann, wenn man selbst nicht mitteilen kann, wo genau man sich befindet.

Unkomplizierte Handhabung
RECCO-Reflektoren sind so klein wie ein Pflaster und relativ kostengünstig, sodass jeder sie leicht benutzen kann. Für den Anwender bieten sie eine einfache und unkomplizierte Lösung, um immer auffindbar zu sein. Der Reflektor ist ein kleiner, passiver elektronischer Transponder in der Größe eines Armbands, der weniger als vier Gramm wiegt. Er wird bei der Herstellung direkt in die Kleidung oder Ausrüstung integriert bzw. nachträglich selbst angebracht, sodass er im Fall eines Lawinenabgangs oder eines anderen Unfalls nicht abgerissen werden kann. Dadurch ist sichergestellt, dass der Reflektor nicht versehentlich im Auto liegen gelassen bzw. in der Hütte oder zu Hause vergessen wird. Der Reflektor benötigt keinen Strom, d.h. er muss nie eingeschaltet werden, verliert nie die Signalstärke und benötigt keine Batterien, um zu funktionieren. Er ist wartungsfrei und hat eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer.  

Standard für Vermisstensuche und Lawinenrettung – auch aus der Luft
Die 1983 erstmals vorgestellten RECCO Handdetektoren werden heute von Bergrettern weltweit neben dem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) als zusätzliche elektronische Suchmethode für die Lawinenrettung und Vermisstensuche eingesetzt. Sie sind in mehr als 900 Skigebieten und Bergrettungsorganisationen in 32 Ländern im Einsatz.  

Der 2015 erstmals vorgestellte RECCO SAR-Hubschrauber-Detektor wurde entwickelt, um große Gebiete in der freien Natur schnell und effektiv nach einer vermissten Person abzusuchen. Damit hat sich RECCO von einem System zur Suche nach Lawinenenverschütteten zu einer Technologie entwickelt, die das ganze Jahr über hilfreich ist. Das Gerät verändert die Art und Weise, wie Retter im Freien nach Vermissten suchen. Der unter einem Helikopter hängende SAR-Detektor ermöglicht es, einen hundert Meter breiten Suchkorridor mit einer Geschwindigkeit von hundert Stundenkilometern abzusuchen – also einen Quadratkilometer innerhalb von sechs Minuten oder 30 Fußballfelder pro Minute. Eine terrestrische Suche würde wesentlich länger dauern und mehr Einsatzkräfte erfordern. RECCO SAR-Hubschrauber-Detektoren werden inzwischen an mehreren Standorten in den Alpen, Nordamerika und Skandinavien eingesetzt, um die Abdeckung weltweit zu erhöhen. Ständig kommen weitere Länder und Gebiete hinzu.

Die Geschichte der RECCO-Systems
Der Schwede Magnus Granhed erfand die RECCO-Technologie Ende der 1970er-Jahre in Zusammenarbeit mit dem Stockholmer Royal Institute of Technology als Reaktion auf persönliche Erfahrungen mit einer Lawinentragödie. 1983 stellte er den ersten funktionierenden Detektor und Reflektor vor. Seitdem hat sich das System bei der Lawinenrettung bewährt und wird weltweit von Skigebieten, Heliski-Anbietern sowie Such- und Rettungsorganisationen als wichtiges zusätzliches Werkzeug für die Lawinenrettung und Vermisstensuche eingesetzt. Das schwedische Unternehmen arbeitet weltweit mit circa 150 Markenpartnern zusammen, die den RECCO-Reflektor in ihrer Bekleidung oder Ausrüstungsgegenständen wie Rucksäcken, Helmen oder Schuhen einbauen.

Zusatzmaßnahme zur Lawinenausrüstung
Stichwort Lawinensicherheit: Die RECCO-Technologie bildet nur einen kleinen Teil der Gesamtmaßnahmen und Ausrüstungsgegenstände, die zusammen das Risiko für den Anwender minimieren. Sie ist eine ergänzende Technologie, die zusammen mit der Standard-Lawinennotfallausrüstung (LVS, Sonde, Schaufel) einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor bietet. Ein Lawinenkurs und das Beachten des Lawinenlageberichts mit Wetter- und Schneebedingungen sowie der aktuellen Lawinengefahr sind für jeden unerlässlich, der in das freie Skigelände aufbricht.  

Die RECCO-Technologie ist weder für die Kameradenrettung gedacht noch eine Alternative zum Einsatz eines LVS im Gelände. RECCO ist ein Werkzeug für die organisierte Rettung. Es kann erst eingesetzt werden, wenn die Retter vor Ort sind. Deshalb steht die Kameradenrettung mit LVS, Sonde und Schaufel immer an erster Stelle und ist im Gelände abseits der Pisten Pflicht. Die organisierte Rettung wird jedoch immer alle verfügbaren Hilfsmittel einsetzen und sowohl LVS als auch RECCO-Technologie verwenden. Wenn es kein LVS-Signal gibt, ist das RECCO-System die einzige Möglichkeit, jemanden schnell durch elektronische Hilfsmittel zu finden.  

Für Personen, die im Winter abseits der Piste im Gelände unterwegs sind, bietet der RECCO-Reflektor ein Backup, wenn die Begleitrettung versagt oder kein LVS-Signal vorhanden ist. Für Personen, die eigentlich nicht abseits der Pisten unterwegs sind und in der Regel kein LVS, keine Schaufel und keine Sonde benutzen, aber dennoch ungewollt in lawinengefährdeten Gebieten landen, ist der RECCO-Reflektor das einzige Hilfsmittel, um auffindbar zu sein.  

Die Vorteile der RECCO-Technologie auf einen Blick:
  • Sichere und exakte Ortung durch professionelle Retter dank Radarsignal
  • Immer „suchbar“ zu sein, ist eine relevante Sicherheitsvorkehrung bei Wanderungen, Kletter- oder Mountainbiketouren im Sommer sowie bei Ski- und Splitboardtouren im freien Gelände im Winter
  • Bergretter in mehr als 900 Skigebieten und 32 Ländern setzen bei der Suche RECCO-Detektoren ein
  • Möglichkeit der Luftsuche bei Einsatz eines RECCO SAR-Hubschrauber-Detektors

Die Vorteile des RECCO-Reflektors auf einen Blick:
  • klein und leicht (wiegt weniger als vier Gramm)
  • unbegrenzte Lebensdauer
  • funktioniert dauerhaft ohne Stromzufuhr  
  • muss nicht ausgewechselt oder aufgeladen werden
  • verliert über Jahre keinerlei Signalstärke  
  • muss nicht gewartet werden  
  • muss nicht angeschaltet werden

Standorte der RECCO SAR-Hubschrauber-Detektoren:

  • Deutschland: Bad Reichenhall, Sonthofen
  • Österreich: Graz, Linz, Innsbruck, Hohenems  
  • Schweiz: Sion, Zermatt  
  • Italien: Aosta, Bozen, Trient, L’Aquila
  • Weitere Länder: Schweden, Norwegen, USA, Kanada

Fotos: (c) Recco

Weitere Informationen auf www.recco.com

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