Schwan - STABILO - Die drei Geschäftsbereiche – Outdoor, Kosmetik und Stifte sind die Anker in der Krise.
Die breite thematische und geografische Aufstellung hat sich für die Firmengruppe Schwan-STABILO einmal mehr als wichtiger Anker in Krisenzeiten erwiesen. Mit einem Umsatzrückgang von acht Prozent auf 609,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2019/20 (Stichtag: 30. Juni 2020) hat das Unternehmen die gravierenden Auswirkungen der weltweiten Corona-Krise noch vergleichsweise in Grenzen halten können.
Der Teilkonzern Schwan-STABILO Outdoor (Deuter, GONSO, Maier Sports und ORTOVOX) ist insgesamt gut aufgestellt. Der leichte Rückgang ist ausschließlich auf die Lockdown-Wochen von Mitte März bis Anfang Mai 2020 zurückzuführen. Das Thema „Bewegung in der Natur“ ist und bleibt unser Trend und wenn jetzt ab nächster Woche Schnee kommt und wir alle Winterwandern, Skitouren gehen, Langlaufen oder Schneeschuhwandern schaffen wir es auch gemeinsam durch diese Jahreszeit.
Outdoor ist insgesamt gut unterwegs
- Marken unterschiedlich erfolgreich
- Stationärer Handel durch Lockdown im Frühjahr stark betroffen, volle Lager
- Massive Verschiebungen hin zu Online-Verkaufskanälen
- Hike&Bike sorgen für Absatz
- ORTOVOX ist weiterhin der Star der Outdoor-Branche
- Gonso fährt mit Schub voran
Der Teilkonzern Outdoor konnte mit einem Umsatz von 159,7 Mio. Euro nicht ganz an das Vorjahresergebnis (168,3 Mio. Euro) anknüpfen. Der Rückgang ist jedoch ausschließlich auf die Lockdown-Wochen von Mitte März bis Anfang Mai 2020 zurückzuführen. „Allerdings“, so Martin Riebel, der Geschäftsführer der Outdoor-Sparte, die die Marken Deuter, ORTOVOX, Maier Sports und Gonso umfasst, „hatten wir in den einzelnen Bereichen sehr unterschiedliche Entwicklungen“.
Alle vier Marken profitierten stark vom Megatrend „Bewegung in der Natur“
Denn: Während des Corona-Lockdowns wurde für viele das Draußen-Sein und die Bewegung an der frischen Luft wichtiger. Vor allem das Fahrradfahren bekam einen neuen Stellenwert – nicht nur in der Freizeit, sondern auch beim Weg zur Arbeit, um den öffentlichen Nahverkehr zu meiden. Ebenso haben Sportler das Rad (wieder-)entdeckt, da das Training und die Kurse in den Vereinen und Fitnessstudios nicht wie gewohnt stattfanden. Während ORTOVOX weiterhin zweistellige Wachstumsraten vorweist und unverändert als Shooting-Star in der Outdoor-Branche gilt, verlief das Wintergeschäft von Maier Sports – auch infolge des milden Winters – leicht rückläufig.
Ähnlich die Entwicklung bei Deuter. Hier schlugen sich nach Auffassung von Martin Riebel Corona-bedingte, niedrigere Bestellungen der Vertriebspartner – etwa für Trekking und Reiserucksäcke – sowie die anstehende Neustrukturierung des gesamten Sortiments nieder. Der neue Markenauftritt ab Frühjahr/Sommer 2021 führte erwartungsgemäß zu einer verhaltenen Befüllung der Lager im letzten Jahr des alten Logos und der alten Kollektion. Der Ausblick ins nächste Jahr ist bisher trotz Corona „positiv“. Gonso, der Spezialist für Fahrradbekleidung, profitierte hingegen sehr stark von dem allgemeinen Fahrradhype im Frühjahr und Sommer.
Digitale Offensive als strategischer Fokus
Strategischer Schwerpunkt bei allen Marken war im abgelaufenen Geschäftsjahr die digitale Offensive. „Digital“, sagt Martin Riebel, „ist für viele das neue Normal. Die Pandemie hat dies nochmals eindrucksvoll untermauert. Wir haben nun alle digitalen Projekte im Teilkonzern Outdoor gebündelt und sind in den letzten Monaten mit großen Schritten vorangekommen. Ziel sind einheitlich digitale Plattformen über die ganze Outdoor-Gruppe.“ Bereits im November 2019 ist der Onlineshop von Deuter live gegangen, im März 2020 folgte ORTOVOX. Maier Sports wird sich dieser gemeinsamen Plattform nach Einführung des neuen ERP Systems, das alle Geschäftsprozesse in den Bereichen Finanzen, Fertigung, Vertrieb, Lieferkette, Personalwesen und Betrieb automatisiert und verwaltet, anschließen. Riebel: „Mit unserer E-Commerce-Offensive ergänzen wir gezielt unsere Fachhandelsstrategie. Die Kunden haben, selbst wenn sie ihr Produkt über unsere Online-Shops auswählen, die Freiheit, es direkt hier zu bestellen oder es über den Fachhandel in ihrer Nähe zu beziehen.“
Deuter zieht’s wieder stärker auf den Berg
Deuter, mit Robert Schieferle seit 1. Juli als Geschäftsführer, geht verstärkt zurück zu seinem Ursprung, dem Bergsport. „Das ist keine Revolution, wir setzen Veränderungen behutsam um, etwa bei der Funktionalität und dem Design unserer Produkte.“ Die Wiedererkennbarkeit muss gewährt bleiben. Das galt auch für die Überarbeitung des Logos, das nun jünger und dynamischer ist. Der Logo-Wechsel wird nach und nach vollzogen: Bereits seit Juli 2020 werden Artikel mit dem neuen Logo produziert, ab dem 1. März 2021 kommen sie für die Konsumenten sichtbar in die Läden. Nachhaltigkeit ist Teil der DNA Das Thema Nachhaltigkeit steht weiterhin ganz oben auf der Prioritätenliste von Martin Riebel. „Nicht, weil es schick ist“, sagt der Manager voller Überzeugung, „nein, sondern weil es Teil unserer DNA ist. Wir entwickeln und vertreiben Produkte, die Menschen nutzen, um die Natur zu erleben. Was liegt also näher, als alles dafür zu tun, die Natur und auch die Menschen zu schützen?“ Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben alle Outdoor-Marken der Gruppe deshalb ihre Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit weiter forciert.
„Der Sport – vor allem der Outdoorsport – hat den Menschen schon immer Lebensperspektive gegeben. Gerade in der für uns alle herausfordernden Lage sind wir dankbar, dass wir mit unseren vier
Marken Produkte anbieten, welche den Menschen Freude machen, und diese notwendige Perspektive unterstützen.“ Martin Riebel - Geschäftsführer Teilkonzern Outdoor
Weitere Informationen unter www.deuter.com