News - Januar 2025 34 - www.mountain-people.de - Outdoor - Hiking - Trekking - Wandern - Natur - Berge und mehr...

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Female Empowerment: Wie Frauen die Zukunft Garda Trentinos mitgestalten

Ein  50 Jahre altes Weingut, ein Gourmet-Restaurant und eine Schutzhütte auf  1.600 Metern Höhe in Garda Trentino haben eine Gemeinsamkeit:  Sie alle werden von Frauen aus der Region geleitet. Die  unterschiedlichen Geschichten von drei Unternehmerinnen und ihren  Gemeinsamkeiten.

Das  Garda Trentino ist bekannt für seine Kulinarik und lokalen  Spitzenprodukte. Kaum jemand kennt jedoch die Menschen, die hinter den  besonderen Erzeugnissen stehen und ihr Herzblut in die Kreationen  stecken. Zunehmend übernehmen heute Frauen führende Rollen und gestalten  das Bild Norditaliens mit. Giulia Pedrini, Evelyn Dalgliesh und  Valentina Santoni machen es vor und erzählen, welche  Herausforderungen sie als Leitfiguren ihrer Betriebe schon gemeistert  haben und wie sie sich in ihren, teils männerdominierten, Berufen  durchsetzen.

Die neue Generation ist weiblich: Winzerin Giulia Pedrinis Weg im Familienbetrieb
So  genau kann sich Giulia Pedrini nicht mehr daran erinnern, wann sie in  das Unternehmen ihrer Familie eingestiegen ist. Ihr Elternhaus  im Valle dei Laghi grenzt direkt an die Weinkeller ihrer Familie und so  verbrachte Pedrini die Nachmittage ihrer Kindheit damit, zwischen alten  Weinfässern und Flaschen zu spielen und Puppenhäuser aus Kartonagen zu  basteln. Es lag für sie folglich nur nahe,  neben einem Studium in Wirtschaftswissenschaften und Business  Management ein Diplom als Weintechnikerin am landwirtschaftlichen  Institut von San Michele all'Adige sowie einen WSET-Kurses (Wine &  Spirit Education Trust) in London zu absolvieren. Das Weingut  Pravis ist seit 1974 mitunter im Besitz der Familie Pedrini. Der Name  „Pravis“ steht für die Verbundenheit der Weinkellerei zu ihrer Region.  Die enge Beziehung zu den Wurzeln in Garda Trentino spiegelt sich in den  angebauten Rebsorten wider: Alte Trentiner  Rebsorten, wie die Nosiola und Negrara repräsentieren die Region,  während Sauvignon und Pinot vor allem heute beliebt sind. Der Anbau  resistenter Piwi-Sorten soll die Zukunft sichern. Die Eltern hatten  schon immer ein offenes Ohr für die Ideen von Giulia und  ihrer Schwester Erika und ermutigten sie, Neues zu versuchen. „Frauen  haben heutzutage viel mehr Möglichkeiten und aufgrund ihrer  Geschmacksknospen einen Vorsprung bei der Verkostung, das ist  bewiesen.“, sagt Pedrini. Obwohl ihre Erfahrungen in der Weinwelt  durchweg positiv waren, begegnet sie auch immer wieder  Herausforderungen. „Wenn man auf kommerzieller Ebene mit  außereuropäischen Ländern zu tun hat […] ist es manchmal schwierig, sich  als Frau durchzusetzen. Aber nichts ist unmöglich. Man muss nur  Kompetenz  und den Willen zum Erfolg beweisen“. Steht Giulia vor einer wichtigen  Entscheidung, denkt sie an den Rat ihres Vaters zurück: „Tu, was du für  das Richtige hältst, aber übernimm Verantwortung für dein Handeln."

Eine australische Chefköchin setzt sich in Arco durch
In  der Nähe von Brisbane aufgewachsen, zog es Evelyn Dalgliesh der Liebe  wegen nach Garda Trentino, genauer gesagt nach Arco. Hier leitet  sie gemeinsam mit ihrem Partner Carlo, die Locanda53, ein Bed und  Breakfast mit angrenzendem Restaurant. Seit 2023 ist ihre Gastronomie  namens „SupperClub“ im Michelin Guide gelistet. Ihre Liebe fürs Kochen  entdeckte Evelyn bereits in ihrer Kindheit in Toowoomba  im australischen Queensland. „Ich erinnere mich daran, wie ich mit  Sukkulenten im Garten für meine Teddybären gekocht oder später jedes  Wochenende ein neues Cheesecake-Rezept ausprobiert habe“. Heute  konzentrieren sich Evelyn und ihr Partner darauf, sowohl  die Einflüsse aus ihren Heimatländern als auch Geschmacksrichtungen,  die sich auf unzähligen Reisen kennengelernt haben, in ihre Küche  einfließen zu lassen. Hinter augenscheinlicher Einfachheit verstecken  sich komplexe Aromen und Techniken. „Für uns ist es  das größte Kompliment, wenn unsere Gerichte Gäste zurück an einen  glücklichen Ort versetzen, wie beispielweise an den Esstisch ihrer  Großmutter.“ Während ihrer Laufbahn arbeitete Evelyn bereits an der  Seite zahlreicher, inspirierender Köche und Köchinnen aus  der ganzen Welt, stieß dabei aber auch ab und zu an ihre Grenzen: „Die  Arbeit in der Küche ist hart – körperlich und mental.  Um als Frau in  der Küche zu „überleben“, musste ich härter werden. Mein erster  Chefkoch-Mentor gab mir ein Buch, in dem der erste  Satz lautete: „Lass sie dich nie weinen sehen“. Ich kann nicht  behaupten, dass mir das immer gelungen ist, aber es bringt meine  Einstellung in der Küche auf den Punkt: Zeige keine Schwäche, werde  stärker und lass niemanden an dich heran.“ Heute ist Evelyn  in ihrem eigenen Restaurant angekommen. Für die Zukunft planen sie und  ihr Partner, die Locanda53 weiter auszubauen und noch mehr mit lokalen  Produzenten und Erzeugern zusammen zu arbeiten. Und nach so einem  schönen, aber stressigen Tag in der Küche? Da tankt  Evelyn neue Energie mit ihrer Familien - am liebsten bei einem  Sonnenuntergangsausflug auf den Monte Stivo mit Blick auf ihre  Wahlheimat.

Kein Strom und kaum Wasser – Valentina Santonis Leben als Hüttenwirtin
Hoch  oben in den Ledrenser Alpen befindet sich auf 1.600 m Höhe an der Bocca  di Trat zwischen dem Gardasee und dem Ledrotal die Schutzhütte  Rifugio Pernici. Mit 28 Schlafplätzen ist die Hütte von Mai bis Mitte  Oktober täglich geöffnet und beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen.  Die Wirtin heißt seit 2022 Valentina Santoni. In Riva del Garda  aufgewachsen, begann Valentina zunächst eine Ausbildung  zur Krankenschwester und arbeitete als Nebenjob im Sommer auf einer  Berghütte. Schon seit ihrer Kindheit zog es sie immer wieder in die  heimischen Berge. Schnell merkte Valentina, dass die Arbeit in den  Bergen, nicht nur ein Nebenverdienst, sondern ihr Traumjob  war. Als im Jahr 2022 dann die Bewirtung der Schutzhütte Bocca di Trat  „Nino Pernici“ ausgeschrieben war, versuchte Valentina ihr Glück.  Seither bewirtschaftet sie die Hütte in den Ledrenser Alpen und verwöhnt  ihre Gäste mit lokaler Küche und herzhaften Gerichten.  Weit weg vom modernen Komfort, vergleicht sie das Leben in den Bergen  gerne mit dem Leben auf einer Insel – ohne Strom und mit wenig Wasser.  „Man muss auf den Abfall achten und die Umwelt und ihren natürlichen  Rhythmus respektieren.“, sagt Valentina. Die größte  Herausforderung bestünde für sie darin, für jedes Problem selbst eine  Lösung zu finden, da schnelle Hilfe aus dem Tal schlichtweg zu weit  entfernt ist. „Für meine Zukunft hoffe ich, dass ich so lange wie  möglich auf dieser Hütte bleiben kann. In nur zwei Jahren  habe ich hier so viele Erinnerungen gesammelt, dass das mein zweites  Zuhause geworden ist. Auch wenn ich es liebe, zu reisen und neue Orte zu  entdecken – für mich ist diese Region das Paradies.“

Fotos: (c) Garda Trentino /
Archiv Rifugio Pernici / Archiv Az. Agricola Pravis / Archiv Locanda 53

Weitere Informationen unter www.gardatrentino.it/de


Über Garda Trentino
Garda  Trentino ist der Tourismusverband der nördlichen Gardasee-Region und  Teil der Garda Dolomiti Azienda per il Turismo S.p.A.  Die Region am nördlichen Ufer des Gardasees umfasst die neun Gebiete  Riva del Garda, Arco, Nago-Torbole, Tenno, Dro, Drena, Valle di Ledro,  Valle dei Laghi und Comano und bietet ein Naturparadies für  Outdoor-Sport, Well-Being, aber auch Kultur, Lifestyle und  lokale Spitzengastronomie. Die klimatischen und landschaftlichen  Bedingungen sind optimal zum Wandern, Klettern, Radfahren und für  diverse Wassersportaktivitäten wie Windsurfen, SUP oder Wingfoil. Neben  einem Outdoor-Mekka erwarten die Besucher historische  Altstädte mit typisch italienischem Flair, handgemachte Produkte und  feinste Kulinarik.
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